Tabakanbau: Unterschied zwischen den Versionen
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In der Escogida werden die Blätter für Deckblatt, Einlage und Umblatt einer ersten natürlichen Fermentation unterzogen. Bei diesem Prozess wird der Geschmack der Einlageblätter weicher und die Farbe der Deckblätter einheitlicher. Das Verfahren wird ständig überwacht, um die gewünschten Temperatur- und Feuchtigkeitsparameter einzuhalten. | In der Escogida werden die Blätter für Deckblatt, Einlage und Umblatt einer ersten natürlichen Fermentation unterzogen. Bei diesem Prozess wird der Geschmack der Einlageblätter weicher und die Farbe der Deckblätter einheitlicher. Das Verfahren wird ständig überwacht, um die gewünschten Temperatur- und Feuchtigkeitsparameter einzuhalten. | ||
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Alle Blätter müssen klassifiziert werden. Für die Deckblätter gibt es eine Klassifizierung in über 50 verschiedene Kategorien, je nach Grösse, Farbe und Textur, um sicherzustellen, dass eine [[Habanos|Habano]] nur aus den besten Blättern gefertigt wird. Nach einer Ruhezeit werden die Deckblätter in Bündel gepackt, um im Anschluss daran, ähnlich wie ein sehr guten Wein, reifen zu können. | Alle Blätter müssen klassifiziert werden. Für die Deckblätter gibt es eine Klassifizierung in über 50 verschiedene Kategorien, je nach Grösse, Farbe und Textur, um sicherzustellen, dass eine [[Habanos|Habano]] nur aus den besten Blättern gefertigt wird. Nach einer Ruhezeit werden die Deckblätter in Bündel gepackt, um im Anschluss daran, ähnlich wie ein sehr guten Wein, reifen zu können. | ||
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Bei den Blättern für Einlage und Umblatt wird die Tabakrippe im unteren Teil der Hauptader (Mittelrippe) entfernt. Gleichzeitig findet die endgültige Klassifizierung nach Größe und Eigenschaften statt. Danach werden die Blätter zwischen Bretter gelegt und "gebügelt". | Bei den Blättern für Einlage und Umblatt wird die Tabakrippe im unteren Teil der Hauptader (Mittelrippe) entfernt. Gleichzeitig findet die endgültige Klassifizierung nach Größe und Eigenschaften statt. Danach werden die Blätter zwischen Bretter gelegt und "gebügelt". | ||
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==Zweite Fermentation== | ==Zweite Fermentation== | ||
Lediglich die Blätter für Einlage und Umblatt werden einer zweiten Fermentation unterzogen, bei der die Stangen größer sind und die Zeit der Fermentation länger als bei der ersten dauert. | Lediglich die Blätter für Einlage und Umblatt werden einer zweiten Fermentation unterzogen, bei der die Stangen größer sind und die Zeit der Fermentation länger als bei der ersten dauert. | ||
==Reifelagerung== | ==Reifelagerung== | ||
Nach der zweiten Fermentation werden die an der Sonne angebauten Blätter für Einlage und Umblatt in Behälter gepackt, die „pacas“ heißen, und in ein Reifungslager in Havanna gebracht, wo sie zusammen mit den verpackten Deckblättern in tercios (Ballen in Blätter der Königspalme verpackt) aufbewahrt und einem langen Alterungsprozess von bis zu drei Jahren unterzogen werden. Es ist wie bei einem guten Wein, je länger das Blatt gealtert ist, umso besser wird die Qualität. | Nach der zweiten Fermentation werden die an der Sonne angebauten Blätter für Einlage und Umblatt in Behälter gepackt, die „pacas“ heißen, und in ein Reifungslager in Havanna gebracht, wo sie zusammen mit den verpackten Deckblättern in tercios (Ballen in Blätter der Königspalme verpackt) aufbewahrt und einem langen Alterungsprozess von bis zu drei Jahren unterzogen werden. Es ist wie bei einem guten Wein, je länger das Blatt gealtert ist, umso besser wird die Qualität. |
Aktuelle Version vom 19. August 2010, 15:09 Uhr
S. auch Jahreszyklus des Tabaks, kubanischer Tabak, Anbauregionen und Tabak
Heute wird Zigarrentabak vor allem in Mittelamerika, Südamerika und der Karibik angebaut. Besonders bekannt für ihre Zigarren sind Kuba, die Dominikanische Republik, Honduras, Nicaragua und Brasilien. Indonesien ist eines der wenigen Länder in Asien, das Zigarren herstellt; besonders die Insel Sumatra ist für ihre Zigarren bekannt. In vielen dieser Länder spielen Zigarren als Exportfaktor eine wichtige Rolle.
Bildquelle: 5TH AVENUE Products Trading GmbH
Anbauarten
Tabakpflanzen werden auf zwei verschiedene Arten angebaut, je nachdem, wofür die Tabakblätter später verwendet werden sollen.
Die Deckblätter werden auf sogenannten Feldern des “Tabaco Tapado” (abgedeckten Feldern) angebaut. Diese Pflanzungen werden durch einen dünnen Stoff vor der Sonne geschützt, um eine weiche und glatte Textur des Blattes zu erreichen. Die unteren Blätter ergeben ein helleres Deckblatt. Die oberen Blätter ergeben ein dunkleres Deckblatt.
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Die Blätter für Einlage und Umblatt (Capote) werden unter voller Sonneneinstrahlung angebaut. Man unterscheidet drei Hauptarten:
- Der Ligero ist der kräftigste Tabak und gibt der Zigarre die geschmackliche Stärke. Er befindet sich am oberen Teil der Pflanze
- Der Seco ist mittelkräftig und besonders wichtig für das Aroma.
- Der Volado befindet sich am unteren Teil der Pflanze und ist am wenigsten kräftig. Er wird wegen seiner Brennbarkeit und seiner Funktion als Umblatt besonders geschätzt.
Bildquelle: http://es.geocities.com/cigarrosdelcaribe/clasificacion.html
Anbau
Die Arbeit beginnt in den heissen Monaten Juni und Juli und wird ohne Unterbrechung neun Monate fortgesetzt. Das Saatgut wird in Saatanlagen ausgebracht und ist nach 45 Tagen bereit für die Umsetzung in die Tabakpflanzungen (s. Jahreszyklus des Tabaks). Der Zeitraum zwischen Aussaat und dem Höhepunkt der Ernte beträgt 17 Wochen für den sogenannten Tabaco tapado (s. Lexikon) für das Deckblatt und 16 Wochen für den an der Sonne angebauten Tabak für Einlage und Umblatt. Man schätzt, dass jeder Tabakpflanzer jede Pflanze während der gesamten Anbauzeit 150 mal überprüft.
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Ernte
Die Ernte ist eine mühsame Arbeit, da jedes Blatt einzeln per Hand verlesen wird. Es werden nur zwei oder drei Blätter gleichzeitig abgenommen und zwischen jeder Abnahme müssen einige Tage vergehen, womit das Abernten einer einzigen Pflanze insgesamt ca. 30 Tage dauert.
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Trocknung
Die abgeernteten Blätter werden in die "Tabakhäuser" der Pflanzer gebracht und dort an der Luft getrocknet. Es handelt sich um eine langsame und sorgfältige Trocknung, bei der Feuchtigkeit entzogen wird und wobei das Blatt nach und nach einen goldenen Farbton annimmt. Die Blätter werden aneinandergereiht und nebeneinander an Stangen aufgehängt. Sobald die Trocknung der Blätter voranschreitet, werden die Stangen in den oberen Teil der "Tabakhäuser" verlagert.
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Weitere Verarbeitung
Nach der Trocknung wird das abgetrockenete Blattgut in die Escogida (Auslese) gebracht.
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Erste Fermentation
In der Escogida werden die Blätter für Deckblatt, Einlage und Umblatt einer ersten natürlichen Fermentation unterzogen. Bei diesem Prozess wird der Geschmack der Einlageblätter weicher und die Farbe der Deckblätter einheitlicher. Das Verfahren wird ständig überwacht, um die gewünschten Temperatur- und Feuchtigkeitsparameter einzuhalten.
Bildquelle: 5THAVENUE Products Trading GmbH
Auswahl und Klassifizierung
Alle Blätter müssen klassifiziert werden. Für die Deckblätter gibt es eine Klassifizierung in über 50 verschiedene Kategorien, je nach Grösse, Farbe und Textur, um sicherzustellen, dass eine Habano nur aus den besten Blättern gefertigt wird. Nach einer Ruhezeit werden die Deckblätter in Bündel gepackt, um im Anschluss daran, ähnlich wie ein sehr guten Wein, reifen zu können.
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Despalillo (Entfernern der Hauptrippe) und endgültige Klassifizierung
Bei den Blättern für Einlage und Umblatt wird die Tabakrippe im unteren Teil der Hauptader (Mittelrippe) entfernt. Gleichzeitig findet die endgültige Klassifizierung nach Größe und Eigenschaften statt. Danach werden die Blätter zwischen Bretter gelegt und "gebügelt".
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Zweite Fermentation
Lediglich die Blätter für Einlage und Umblatt werden einer zweiten Fermentation unterzogen, bei der die Stangen größer sind und die Zeit der Fermentation länger als bei der ersten dauert.
Reifelagerung
Nach der zweiten Fermentation werden die an der Sonne angebauten Blätter für Einlage und Umblatt in Behälter gepackt, die „pacas“ heißen, und in ein Reifungslager in Havanna gebracht, wo sie zusammen mit den verpackten Deckblättern in tercios (Ballen in Blätter der Königspalme verpackt) aufbewahrt und einem langen Alterungsprozess von bis zu drei Jahren unterzogen werden. Es ist wie bei einem guten Wein, je länger das Blatt gealtert ist, umso besser wird die Qualität.