Manufaktur "El Laguito"

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S. auch Geschichte der kubanischen Manufakturen, Historisches

Die Textvorlage stammt aus dem Cigar Journal von 5THAVENUE Products Trading GmbH, Ausgabe 38, Juni 2009.

Datei:El laguito.jpg

Bildquelle: 5THAVENUE Products Trading GmbH

Cohiba ist neben Montecristo die weltweit bekannteste Habanos-Marke. Sogar jene Menschen, die weder selbst Cigarren rauchen noch sich für diese interessieren, haben oft schon von dieser legendären Marke gehört.

Die Cigarren der Marke stammen aus dem Schoß der Manufaktur El Laguito. Auch heute noch wird ein Großteil der Cohibas der Línea Clásica in dieser Manufaktur gefertigt.

Die Manufaktur El Laguito ist die von außen wohl schönste Manufaktur Havannas. Gibt man einem Taxifahrer die Adresse: Manufaktur El Laguito, Cubanacán (ein Stadtteil Havannas, der nicht zentrumsnah gelegen ist), 146 Avenida No. 2121, tut dieser sich unter Umständen schwer, den gewünschten Ort zu finden. Eine Besichtigung der Manufaktur ist nicht ohne weiteres möglich. Während des „Festival del Habano“ öffnen sich allerdings gelegentlich die Tore für Besucher aus aller Welt.

Das villenartige Gebäude, das in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderst erbaut wurde, war ursprünglich der herrschaftliche Besitz des Zuckerbarons Casimiro Fowler Jimenez. Kurz nach der Revolution in Cuba im Jahre 1959 verließ er das Land. Seine Villa stand leer und wurde 1966/67 zu einer Cigarrenmanufaktur umfunktioniert und damit zur Wiege der ersten nachrevolutionären, staatlich eingeführten Marke.

Um die Entstehung der Marke Cohiba ranken sich eine Reihe von Legenden. Bienvenido Pérez, besser bekannt unter dem Namen Chicho, war nach der Revolution oberster Leibwächter Fidel Castros. 1963 offerierte Chicho ihm eine von seinem Freund Eduardo Rivera gerollte Cigarre. Fidel Castro schmeckte diese Cigarre so gut, dass er Rivera fragte, ob er ihm noch mehr davon machen könne. Von Fidels anonymer Cigarre sprach man schon bald.

Fidel Castro verschenkte einiger seiner Cigarren an besondere Gäste Cubas, wie Staatsoberhäupter, Diplomaten und bedeutende Persönlichkeiten. Zu Beginn erhielten einige dieser Gäste sogar Cigarrenringe mit ihrem Namen darauf. Insgesamt kamen allerdings nur wenige auserwählte Menschen in den Genuss einer solchen Cigarre, die deshalb schnell zu einem Mythos wurde. Erst 1982, auf einer Einführungsveranstaltung im Hotel Ritz in Madrid, tauchten die Cigarren der Marke Cohiba erstmals auf dem internationalen Markt auf. Ab 1989, mit der Linea Siglo, begann die weltweite Vermarktung.

Die Fabrik war nicht nur besonders schön, sondern auch in anderer Hinsicht einzigartig. Alle Angestellten der Manufaktur waren Frauen. Dies ging auf das Bestreben der Gründerin der Fabrik, der Revolutionsheldin Celia Sanchez Manduley, zurück. Mit einer Vielzahl sozialer Aktivitäten sollte das Leben der arbeitenden Frauen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützt werden.

Der in El Laguito verarbeitete Tabak war immer der beste aus der Vuelta Abajo. Denn da Fidel Castro ein ausgewiesener Cigarrenliebhaber war (schon während der Revolution, in der Sierra Maestra, richteten die Revolutionäre an ihren jeweiligen Standorten, gleich nachdem sie die Versorgung mit Lebensmitteln organisiert hatten, auch eine mobile Cigarrenfabrik ein), gönnte er sich den Luxus ganz besonderer Cigarren. Die Ligero- und Seco-Tabake für die Cohibas wurden von Anfang an statt einer zweimaligen Fermentation einer weiteren dritten unterzogen, was zu einem noch weicheren und runderen Geschmack beitrug.

Das Gebäude ist auch heute noch überaus schön, die Einfahrt von hohen Bäumen gesäumt. Die Villa selber liegt inmitten, aufgrund des Klimas, üppig wachsender Pflanzen in einer aufwändig angelegten Parkanlage. Während man der Bausubstanz vor einigen Jahren noch sein Alter und seine Betagtheit ansah, ist es inzwischen gelungen, auch durch die finanzielle Unterstützung der Importeure, das Gebäude innen und außen weitestgehend Instand zu setzen. Seitdem erstrahlt die Manufaktur El Laguito in neuem Glanz.