Geschichte von H. Upmann

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Das Firmenschild hängt noch heute an der (neuen) Manufaktur H. Upmann

H. Upmann zählt zu den ältesten Habanos-Marken und hat bis heute nicht an Popularität und Beliebtheit eingebüßt hat.

Interessanterweise siedelten sich die Brüder Hupmann, wie die Familie wohl ursprünglich hieß, 1844 nicht in der Altstadt Havannas an, sondern auf der Calle San Miguel 85 im Stadtteil Centro Habana. Dieser Stadtteil liegt direkt neben der Altstadt, außerhalb der damals noch existierenden Stadtmauer. Heute gelangt man in die Calle San Miguel, wenn man vom Prado aus und vor dem Capitol stehend, in die Straße zwischen Gran Teatro und Capitol hineinläuft, bis man zur Calle Industria gelangt. In diese biegt man rechts ein. Würde man an dieser Stelle nach links laufen, käme man direkt zur Real Fabrica de Partagás. Rechts entlanglaufend überquert man zunächst die Calle San Rafael und gelangt daraufhin unmittelbar zur nächsten Straße, der Calle San Miguel. Biegt man nun gleich rechts in die Calle San Miguel ein, steht man auch schon vor den Gebäuden, in welchem sich einmal die Fabrik der Marke Upmann befunden hat, nämlich auf der Calle San Miguel 85, im Straßenabschnitt zwischen der Calle Industria und der Calle Consulado.

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Calle San Miguel. Bildquelle: 5THAVENUE Products Trading GmbH

Hier residierten die Brüder von 1844 bis 1874. Auf derselben Straße, derselben Seite, aber einen Block weiter, befand sich auch die erste Fabrik der Marke Partagás, allerdings vom Ende der 30er Jahre an, bis Jaime Partagás 1844 auf die Calle Cristina No.1 umzog. Sie gaben sich also quasi die Klinke in die Hand, denn als Partagás ging, kamen die Brüder Hupmann erst an.

Mit dem Besitzer der Marke Por Larrañaga, Ambrosio Larrañaga, haben die Hupmann-Brüder wohl schon mehr Kontakt gehabt. Befand sich schließlich dessen Manufaktur von 1834 bis zum Ende des 19. Jahrhunderts auf eben dieser Straße und, wenn man den historischen Stadtplänen Glauben schenken darf, direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite, nämlich auf dem Teil der Straße zwischen der Calle Consulado und der Calle Industria. Ob sich die Männer persönlich begegnet sind, ist leider nicht bekannt, wäre aber logisch, wenn man schon so nah beieinander arbeitet.

Ambrosio Larrañaga blieb noch länger dort, die Upmann-Brüder dagegen, wie man sie inzwischen nannte, zogen 1874 auf die Calle Cuba 64 mitten in die Altstadt Havannas. Diese Straße wiederum spielte auch in der Geschichte der Marke La Corona eine Rolle. Während sich die Corona-Manufaktur jedoch nur bis 1873 dort befand , in welchem Jahr José Cabargas starb und die Familie die Manufaktur verlagerte, kamen die Upmann-Brüder im Jahr darauf dorthin. Nun könnte man im ersten Moment vermuten, dass die Upmann-Brüder vielleicht die alte Manufaktur übernahmen. Dagegen spricht jedoch eine Tatsache. Denn obwohl die Hausnummern in Havanna im Laufe der Jahre neu vergeben wurden, blieb eines immer unverändert: die Bezifferung der jeweiligen Straßenseite mit ungeraden oder geraden Hausnummern. Da die Upmann-Brüder die No.64 belegten, während La Corona in der No. 129 zu finden war, liegen die beiden Gebäude auf jeden Fall auf verschiedenen Straßenseiten.

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Calle Cuba. Bildquelle: 5THAVENUE Products Trading GmbH

Gern hätte man zu dieser Zeit gelebt und sich angeschaut, wie das Cigarrengeschäft damals funktionierte, wie die Upmann-Brüder durch die Straßen gingen und sich ums Geschäft kümmerten. Die beiden Brüder, Hermann und August Hupmann, stammten ursprünglich aus Bremen, laut einer Quelle waren sie aber aus Großbritannien nach Cuba gekommen. Über die Familie ist wenig bekannt. Später heiratete Hermann Upmann eine Deutsche, ebenfalls aus Bremen stammend, Marie Braesecke. Gemeinsam hatten sie drei Kinder. August Upmann ist wohl kinderlos geblieben. Spekuliert wird heute immer noch wegen des Namens. Ist das abgetrennte H. auf den ursprünglichen Familiennamen Hupmann zurückzuführen? Sagten sich die Brüder, dass die Cubaner das H. sowieso nicht sprechen würden? Oder ist es tatsächlich die Abkürzung für Hermanos, die Brüder? Fragen können wir die beiden Herren jedenfalls nicht mehr. Das Cigarrengeschäft lief so gut, dass etwa Mitte der 80er Jahre mit dem Bau einer großen Fabrik für mehr als 1000 Angestellte begonnen wurde, die Manufaktur „La Madama“. Von dieser wird in der nächsten Ausgabe ausführlich berichtet.

Quelle